TrendDelta™ – Warum die Regression allein nicht genügt

 

Die Regression bildet die Grundlage der Trendmessung. Sie zeigt, wie sich ein Trend entwickelt und ob eine Kursbewegung grundsätzlich an Kraft gewinnt oder verliert. Dennoch reicht diese Betrachtung allein nicht aus um die Qualität eines Trends vollständig zu beurteilen. Je nach gewähltem Zeitraum kann die Regression zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Dadurch entsteht die Gefahr, entscheidende Trendveränderungen zu spät zu erkennen.

Erinnern wir uns an unser Beispiel aus dem ersten Labor-Eintrag. Ein Fonds steigt sechs Monate stark an und fällt anschließend sechs Monate kontinuierlich. Die Jahresbetrachtung zeigt weiterhin einen positiven Unterschied zum Vorjahr. Eine Regression über ein ganzes Jahr liefert in dieser Situation ebenfalls eine positive Trendrichtung. Der Eindruck eines stabilen Trends entsteht, obwohl die zweite Hälfte des Jahres klar abwärtsgerichtet ist. Die Entwicklung verliert seit Monaten an Kraft, wird jedoch durch die starke Anfangsphase überlagert. Die Trendmessung über den langen Zeitraum verschleiert den tatsächlichen Verlauf.

Umgekehrt entsteht das gleiche Problem in der Gegenrichtung. Ein Fonds fällt über längere Zeiträume hinweg und beginnt anschließend eine klare Aufwärtsbewegung. Der Kurs liegt weiterhin unter dem Vorjahresniveau. Die Regression über ein Jahr bleibt in diesem Fall negativ, obwohl der Fonds bereits eine stabile Trendwende zeigt. Die entscheidende Information liegt in den jüngeren Kursdaten. Die Betrachtung eines zu langen Zeitraums blendet sie jedoch aus. Die entscheidende Trendveränderung erscheint verzögert.

Auch kürzere Zeiträume lösen das Problem nicht vollständig. Die Regression über einige Wochen oder wenige Monate reagiert stärker auf aktuelle Bewegungen. Sie kann dadurch Trendveränderungen früher erfassen. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass einzelne Ausreißer oder kurzfristige Kursimpulse den Verlauf verzerren. Eine einzelne ungewöhnliche Kursbewegung kann den Eindruck einer Trendbeschleunigung oder eines Trendabbruchs erzeugen, obwohl die strukturelle Entwicklung stabil bleibt. Für Anleger entsteht dadurch eine unsichere Grundlage.

Diese strukturelle Unsicherheit führt zu einem klaren Ergebnis. Die Regression zeigt die Richtung eines Trends, bildet jedoch nicht ab, wie sich die Trendkraft im Verlauf verändert. Reale Marktbewegungen verlaufen selten gleichmäßig. Sie entwickeln sich in Abschnitten mit Phasen der Beschleunigung, der Stabilität und der Abflachung. Die Regression bildet diese Übergänge nicht ab, weil sie den betrachteten Zeitraum zu einer geraden Linie verdichtet. Die entscheidenden Unterschiede liegen jedoch gerade in diesen Übergängen.

TrendDelta™ setzt deshalb auf eine Systematik, die über die reine Trendrichtung hinausgeht. Das Verfahren ordnet die Trendveränderungen in klar abgegrenzte Zustände ein. Dadurch lassen sich Situationen erkennen, in denen ein Trend an Kraft gewinnt. Ebenso wird sichtbar, wann ein Trend seine Stabilität verliert oder in eine kritische Phase übergeht. Diese Differenzierung ermöglicht eine verlässlichere Einschätzung, welche Trendabschnitte tragfähig sind und welche Bereiche erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

Mit diesem Schritt beginnt die Entwicklung der TrendDelta™-Systematik. Die Trendrichtung bleibt ein zentraler Bestandteil. Sie wird nun jedoch durch eine Bewertung der Trendveränderung ergänzt. Diese Kombination bildet die Grundlage für die spätere Unterscheidung zwischen Beschleunigung, Stabilität, Abflachung, technischem Trendbruch und bestätigtem Trendbruch. Die folgenden Einträge im TrendDelta-Labor zeigen, wie diese Systematik aufgebaut wird und welche Überlegungen zu ihrer Ausgestaltung geführt haben.

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